Impro - hinter dieser Abkürzung verbirgt sich das Improvisationstheater, meine Leidenschaft seit einigen Jahren. Wer Impro schon kennt, braucht nicht mehr weiterzulesen, den nächsten Auftritt gibt‘s sicher auch in eurer Nähe. Ein gutes Portal ist hier improtheater.de. Meine ehemalige Gruppe - Ei guggemo do - gibt es leider nicht mehr, sie ist offenbar leider der Fluktuation an der Uni zum Opfer gefallen :o(




Für diejenigen, die noch nicht mit der Materie vertraut sind, sei diese spontane Theaterform kurz erklärt. Man braucht sich eigentlich nur eine Truppe von vier bis sechs Schauspielern vorstellen, die auf die Bühne treten ohne einstudierten Text und vorbereitete Regie. Es wird kurzerhand vom Publikum festgelegt, wo, wie und mit wem die Szene startet. Man wählt also z.B. einen Ort - etwa eine Metzgerei - und eine Beziehung zwischen zwei Personen - Vater und Tochter -, zählt von Fünf rückwärts bis Eins und dann geht‘s los! Das Resultat könnte eine Diskussion zwischen Vater und Tochter sein, warum man "Danke" sagt, wenn die nette Wurstverkäuferin eine Scheibe Fleischwurst reicht. Genauso gut könnte aber auch die erwachsene Tochter darauf hinweisen, dass es ethisch höchst bedenklich ist, totes Tier zu essen... oder, oder, oder. Sicher ist nur, dass man diese Szene nur einmal zu sehen bekommt, Impro ist Theater für den Augenblick. Und genau hier liegt der Reiz: werden die Schauspieler mit den Vorgaben etwas anfangen können oder scheitern sie glorreich auf der Bühne?




Als Grundgerüst für diese Szenen gibt es so genannte "Genres", also Spielarten. Beim "Freeze" z.B. wird die Szene nach kurzer Zeit "eingefroren" (die Schauspieler verharren Bewegungslos), ein Darsteller wird ausgetauscht und sofort wird eine völlig andere Szene weitergespielt - spontan in diesem Moment erfunden. In einem anderen Genre wird ein Schauspieler "Das Ding" - er stellt pantomimisch jeden Gegenstand dar, der in der Szene erwähnt wird (unter Umständen ein schweißtreibender Job).













Impro funktioniert allerdings auch mit Musik, so kann es also leicht passieren, daß vom Publikum eine Szene als Rockoper, Arie oder Musical gewünscht wird. Begleitet wird das Ganze dann meist mit einem Pianisten oder seltener auch sonstigem Musiker.













Zuguterletzt können auch zwei Improgruppen miteinander "Matchen", dabei wird um die Gunstpunkte des Publikums gerungen, für herausragende Darstellungen gibt es Rosen, für die weniger rühmlichen Momente wurden vor Beginn feuchte Schwämme verteilt.









 

Genau dieses spannende Vergnügen betreiben wir seit einigen Jahren als Teilgruppe der Theater-AG an der TU Kaiserslautern mit immer noch wachsender Begeisterung. Wie genau der Name "Ei guggemo do" entstanden ist, belassen wir lieber als Rätsel, unter diesem Namen treten wir jedenfalls alle paar Wochen vor unser mutiges Publikum.